Nachdem klar war, dass Bauen und Grundstück kaufen zusammen nicht ins Budget passten, einigten wir uns darauf, dass zuerst das Grundstück gekauft werden soll und möglichst viel davon abbezahlt werden müsste, damit genug Geld für den Neubau zur Verfügung stehen würde.
Wie zuvor schauten wir uns im Raum Lohmar um. Hier sprangen uns die Neubaugebiete Lohmar „Am Schloss Auel“, Hennef „Im Siegbogen“, aber auch in Wahlscheid selbst ins Auge. Beim Schloss Auel und in Wahlscheid konnte man die Flugzeuge in der Luft zählen, so nah hintereinander standen sie in der Luft. Und natürlich flogen sie direkt über die Bauflächen hinweg. Das ging gar nicht. Im Hennefer Siegbogen war es dagegen richtig schön. Sogar die Bahn war nah gelegen, allerdings waren die Preise gesalzen und der Bebauungsplan ging gar nicht. Nicht nur Dachformen, Farben, Größen etc. waren streng vorgegeben, sondern auch die Gartengestaltung und da hört es irgendwo auf. In Lohmar-Heide gab es dann noch eine Baulücke. Sackgassen-Endlage und direkt am Wald. Klingt traumhaft, wäre da nicht der Fußgängerweg am Wald und der, der direkt am Grundstück vorbei führt. Da wäre tägliches Winken angesagt gewesen. Auch war das Grundstück nicht sonderlich breit. Das die Entscheidung dagegen gut war merkten wir noch mal vor kurzem, als wir erfuhren, dass das Grundstück nach Jahren immer noch zum Verkauf steht.
Da die sonstigen Angebote bei Immobilienscout nicht sonderlich toll aussahen, wechselten wir unsere Strategie. Wir nahmen Google Maps zur Hilfe und machten große grüne Flächen aus, die nach potentiellem Bauland aussahen. Dann besichtigten wir die Flächen und wenn sie in Frage kamen, machten wir über die Nachbarn den Grundstückseigentümer aus, soweit das möglich war. Eine spaßige Angelegenheit. Kann ich nur empfehlen.
Schlussendlich fanden wir auf diesem Wege mehrere Grundstücke, kaum zu glauben. Allerdings stellte sich in Einzelfällen heraus, dass Wertvorstellung und Marktwert weit voneinander entfernt lagen („wir wollen ja eigentlich nicht verkaufen“). Eine Dame war sogar beleidigt, weil wir wohl einen Teil von ihren geschätzten einem Hektar großen Rasen kaufen wollten. Da knallte dann die Tür.
Aber tatsächlich hatten wir dann auf diesem Wege Erfolg. Wir fanden in Lohmar-Heide ein Grundstück am Ende einer Sackgasse, direkt am Wald mit ausreichender Größe. Einziger Nachteil: Nordausrichtung.
Hier gleich mal ein Hinweis: Überlegt Euch sehr gut, ob ihr damit leben könnt. Uns wurde mehrfach von anderen Hausbesitzern gesagt, dass das kein Problem sei, aber schlussendlich hat es doch gestört, nämlich beim Grundriss. Hauseingang und Raumanordnung war damit gar nicht mehr so einfach möglich, wie wir uns das zu Anfang vorgestellt haben. Wer sich unseren finalen Grundriss anschaut, wird aber feststellen, dass wir denke ich schlussendlich doch eine gute Lösung gefunden haben.
Die Kontaktdaten vom Grundstückseigner bekamen wir vom Nachbarn, den wir dann auf diesem Wege gleich kennenlernten und der uns auch gleich „beichtete“, dass eine Ecke von unserem Grundstück gemietet sei, damit er bequem seinen Stellplatz erreichen kann. Außerdem rage sein offen gestalteter Dachüberstand (ähnlich Carport) leicht über unser Grundstück, was aber bei Bedarf rückgängig gemacht werden könnte. Wenn wir auch sichtlich erstaunt waren, dass solche Probleme quasi „mitgekauft“ werden müssen, konnten wir gut damit leben.
Nach Prüfung evtl. Baulasten etc. einigten wir uns mit dem Grundstückseigner und waren kurz darauf Grundstückseigentümer. Finanziert haben wir das Ganze übrigens über die Deutsche Bank. Und zwar hatten wir hier erst Angebote direkt von den Banken eingeholt und anschließend bei Interhyp angefragt. Das war schlussendlich eine schlaue Vorgehensweise, denn das Angebot der Deutschen Bank über Interhyp lag weit drüber. Und man muss wissen, dass eine Art Kundenschutz für die Vermittler besteht. Deren Provision ist ja auch im Zins enthalten. Daher wenn ihr Konditionen vergleicht, macht es so wie wir und geht erst selbst zu den Banken. Verhandeln kann man dann immer noch.
Hier nun ein paar Fotos vom Grundstück:
Links das besagte Haus mit dem Dachüberstand. Die grüne Fläche entspricht der Bauzelle:
Rechts am Grundstück vorbei geht ein Weg zum Wald:
Vom Wald aus gesehen sieht man noch eine alte Treppe:
In Google Maps fehlt das linke Haus. Die Grüne Fläche muss man sich ungefähr halbiert vorstellen: