Drei Häuser? Naja gut, wir bauen nicht drei einzelne, sondern haben uns bei allen bedient:
- die Außen-Abmessungen vom Classico 605
- den nach innen versetzten Hauseingang vom Maxime 600
- den 110cm Drempel vom Maxime 600
- abgetrennte Garderobe wie beim Maxime 700
- geschlossene Holztreppe vom Maxime 700 wie in Kaarst
Traufgiebel vom Maxime 700, der leider aus finanziellen Gründen gestrichen werden musste:
Der hätte den Essbereich erweitert und oben viel Licht in den Flur gebracht:
und von außen hätte er sowieso Knaller ausgesehen:
aber hätte, hätte, Fahrradkette… wir haken das nun ab.
Das wir uns überhaupt an so vielen Häusern und Grundrissen bedient haben, lag daran, weil unser Grundstück Richtung Norden ausgerichtet ist und wir mit den Standard-Grundrissen aus dem Viebrockhaus-Katalog ganz sicher unglücklich geworden wären. Diese sind grundsätzlich Richtung Süden ausgelegt und entsprechend wäre bei uns über den Süden keine Sonne in den Wohn- oder Essbereich gelangt. Man hätte das Haus zwar drehen können um der Sonne entgegen zu kommen, aber dann hätten wir das Dach quer zur Sonne gehabt und entsprechend einen schlechten Ertrag bei Photovoltaik.
Damit war also klar, dass wir eine Individual-Planung benötigen (übrigens nicht aufpreispflichtig bei Viebrock). Ich habe mich gleich dran gemacht und mit verschiedenen Häusern gespielt. Erst nahm ich das Maxime 700 als Basis und entferne aus Kostengründen den Traufgiebel (15-20.000 €). Aber im Gespräch mit der Verkaufsberaterin wurde uns empfohlen besser ein Haus zu wählen, wo man etwas addieren, statt entfernen sollte, da sonst nur „Einkaufspreise“ gutgeschrieben werden. Daher landeten wir beim Classico 605, wo dann der Drempel und der versetzte Eingang addiert wurde.
Mit Sketchup habe ich dann alles selbst gemalt. Die Maße konnte man super mit dem Lineal aus dem maßstabsgetreuen Katalog entnehmen. Also wie dick ist eine Wand, wie groß sollte ein Flur sein usw. Da ich erst strikt bei einem symmetrischen Haus bleiben wollte, plante ich den Eingang zentral. Das war das Ergebnis (kompletter Werdegang):
- Küche und Essen zusammen, Wohnen getrennt (wegen Geruch und Schall)
- überdachte Terrasse
- große und symmetrische Kinderzimmer
- Nord-/Ost-/Südsonne in der Küche
- Südsonne beim Essen/Terrasse
- Süd-/Westsonne im Wohnzimmer
Zur Info: Links ist Süden, rechts ist Norden
Viebrock hat das dann wie folgt umgesetzt:
Wir waren dann soweit zufrieden und ich machte mich dann gleich an die Küchenplanung im Küchen-Forum. Aber der dortigen Administratorin gefiel die Küche überhaupt nicht und machte mir klar, dass wir das auch besser haben könnten, wenn wir den Hauseingang versetzen:
Hier war die Küche deutlich größer. Allerdings gefiel mir das kleine Wohnzimmer nicht so recht und schlussendlich kam ich dann auf diese Variante:
- großes Wohnzimmer
- große Küche
Kurz nach diesem Grundriss kam dann aber die Hiobsbotschaft. Das Bodengutachten ergab einen sehr schlechten Boden. Bis auf 4.5m tiefe eigentlich nur Sand. Wir mussten uns dann zwischen 30.000 € teuren Betonsäulen entscheiden oder eben einem noch teureren Keller. Wir haben dann die Hausvergrößerung des Classico 605 gestrichen, die wir bis dahin noch hatten und haben uns für den Halbkeller entschieden und damit wurde der Grundriss gleich deutlich schicker (wir danken dem schlechten Boden):
- abgetrennte Garderobe
- große überdachte Terrasse
Finaler Grundriss
Das hat dann Viebrockhaus daraus gemacht und das ist jetzt auch unser finaler Grundriss geworden:
Bis hier hin waren aber viele Monate ins Land gegangen, da wir viele viele Details immer wieder anmerken mussten. Zum Beispiel waren dutzende Mails und Anrufe notwendig bis die Ver- und Entsorgungsleitungen neben, statt hinter das Haus geplant wurden. Auch haben wir immer wieder gesagt bekommen „das geht nicht“ und schlussendlich ging es doch. Beispielsweise die Sichtschutzmauer bündig mit der Badewanne enden zu lassen oder die Badewanne in die Wand zu versetzen oder die Abwasserleitung von der Spüle mit der aus dem DG Bad zu kombinieren um eine Kernbohrung zu sparen oder ein Dachflächenfenster, dass immer schon in der Mitte des Flures platziert war, nun plötzlich direkt an der Wand auftauchte und nicht hätte verschoben werden können:
Nach langer Diskussion „geht nicht“, ging es aber doch (fast) in die Mitte:
Man hätte natürlich auch Geld in die Hand nehmen können und das Fenster komplett in die Mitte machen können, aber wir werden damit denke ich leben können.
Kritisch waren auch Dinge, die einfach übersehen wurden. z.B. hat man wegen der Heizberechnung einen Heizkörper ins Bad geplant. Den dann gleich mal hinter die Tür. Dabei wurde aber vergessen, dass sich dadurch die Wand von der Duschnische verschiebt und die Dachschräge damit in die Dusche reingeragt hätte, statt bündig abzuschließen. Übrigens wurde diese Änderung auch nicht genannt. Hätten wir es selbst nicht gesehen, hätten wir den Salat gehabt.
Insgesamt bleibt bis heute der fade Beigeschmack, dass nachdem wir alles unterzeichnet hatten, der Grundriss abgenommen war und der Bauantrag bereits draußen war, von Seiten Viebrock plötzlich noch diese Nachberechnung beim Fenster stattgefunden hätte. Und das war nicht die einzige Position die noch zu Diskussionen führte. Beispielsweise hatte man bei der Angebotserstellung verschlafen die Betontreppe in den Keller anzubieten. Daher haben wir dann auch im finalen Grundriss nur noch 2 Räume im Keller. Dazu fällt mir dann auch gerade ein, dass in der Baubeschreibung von Viebrock nicht steht wie viele Räume ein Keller hat. Erst nach Unterzeichnung und der Diskussion kam dann plötzlich die Aussage, dass der Halbkeller 2 Räume (inkl. HWR/Technik) hätte und ein Vollkeller 3 Räume (inkl. HWR/Technik). Wir kamen so auf bestimmt 5.000,- € Zusatzkosten nachdem der Auftrag und die Finanzierung schon längst erledigt war.
Hallo Bauherren!
Oder besser gesagt: Leidensgenossen.
Ich habe gerade die Planung abgeschlossen und mich letztendlich für die Standardausführung des Maxime 700 entschieden. Allerdings stelle ich fest, dass mir eure Ausführung ebenfalls sehr gut gefällt (z. Bsp. Waschen im OG)
Würdet Ihr mir vielleicht die finanziellen Eckdaten (wie: Kosten Haus schlüsselfertig / zus. Kosten für Keller inkl. Treppe) nennen? Und vielleicht auch die Bemaßung der Raumaufteilung? Ich glaube, der Vergleich wird sich lohnen.
Im Voraus schon vielen Dank und beste Grüße aus Bochum
Ich denke nicht, dass die Preise von 2015 mit heute vergleichbar sind. Die sind bestimmt kräftig nach oben gegangen. Wir haben für das Haus ca 350.000 € bezahlt inkl PV Anlage, Netzwerkverkabelung und Malerarbeiten.
Die Kellertreppe ist nicht sonderlich teuer gewesen, da als offene Holztreppe ausgeführt. Ich würde aber aus Schallschutzgründen die EG Treppe in Beton mit massiver Seitenwand ausführen. Wenn wir im Kellerflur sprechen, kann man das bis ins OG hören. Damit kann man das Haus dann auch später auch einfacher in zwei Wohnungen trennen (wenn man das will).
Wenn du den Grundriss übernehmen willst, würde ich vorher einen kurzen Artikel darüber schreiben was man noch optimieren kann. Sind nur Details, die es aber noch mal perfektionieren 😉
Oben Waschen zu haben ist übrigens genial. Will ich nie mehr missen.
Hallo, tolles „Tagebuch“ und wirklich schöne Bilder und Beschreibungen. Wir planen auch einen Teilkeller unter das Maxim700 zu setzen. Deshalb meine Frage zu diesem Punkt: Fehlt euch der fehlende Teil zum Vollkeller und wie seid ihr allgemein mit dem Teilkeller zufrieden?
Danke vorab für eine Antwort!
Viele Grüße
Christian
Hallo Christian, also erstmal ist der Keller gold wert, da die Heizung doch eine gute Lautstärke besitzt. Ich wäre jedenfalls genervt davon, wenn sie im EG stehen würde. Ich habe im Technikraum mittlerweile sogar eine Werkbank:
https://www.kuechen-forum.de/forum/themen/werkbank-mit-ikea-metod.37822/page-2
Dann würde ich darauf achten, dass du keine Dämmung innen hast, sondern nur außen. Hätten wir zB ein großes Fenster im Keller genommen, hätte man uns innen die Dämmung auf die Wand gemacht. Stattdessen haben wir zwei „kleine“ Fenster und ich habe dort mein Büro. Der Raum ist übrigens super schallgeschützt. Man könnte dort auch zB Schlagzeug spielen.
Zum Schallschutz muss ich wie im anderen Kommentar aber noch mal die Sache mit der Treppe erwähnen. Es war ein Planungsfehler von EG zu OG eine Holztreppe zu verbauen. Stattdessen hätten wir lieber eine Betontreppe mit Holzstufen nehmen sollen. Das Holz dämmt kein bisschen den Schall und wenn ich im Büro die Tür offen lasse oder im Keller-Flur hantiere, hört man das im ganzen Haus.
Dadurch, dass der Keller so gut eingepackt wurde, ist der Heizkörper im Keller-Flur übrigens absolut überflüssig. Die Fußbodenheizung im Büro plus die Abwärme der Wärmepumpe halten den kompletten Keller problemlos warm. So warm, dass wir dort keinen Tiefkühler hinstellen könnten, denn dann würde es langsam unangenehm. Kartoffeln im Keller lagern, wie man so schön sagt, kann man bei uns auch vergessen. Das ist wirklich Wohnraum-Niveau. Der Keller ist übrigens wie der Rest des Hauses knochentrocken.
Damals hat man uns gesagt, dass der Keller aus statischen Gründen die selbe Form haben muss wie der Hauseingang darüber. Falls das anders geht, würde ich es heute anders machen und statt dieser Einbuchtung eine gerade Wand ziehen lassen und an dieser Stelle einen Einbauschrank einplanen, auch wenn es dadurch mehr kostet.
Jetzt endlich zu deiner eigentlichen Frage. Ob dir der Keller reicht hängt davon ab ob du das Dachgeschoss als Wohnraum nutzen möchtest. Wir planen das Dach für unseren Sohn auszubauen. Auf dem Dachboden stehen aber zahlreiche Kisten mit altem Spielzeug, Klamotten, leere Verpackungen, Kindersitze, alte Babymöbel usw, wo ich aktuell nicht wüsste wohin damit (drittes Kind in Planung = Flohmarkt kommt noch nicht in Frage). Vermutlich werden wir aber einfach Einbauschränke in die niedrigen Dachschrägen setzen und die Dinge dort aufbewahren. Auch ist es eine Frage wie viel Dinge du hast, die du mit der Zeit lagern wirst. In dem oben genannten Link zur Werkbank siehst du auch den Keller-Flur, wo ich bereits 25 Kisten in ein Regal stellen konnte (und weitere Kisten stehen unter der Treppe). Wir haben nur so viel Dekoration für die verschiedenen Jahreszeiten, Karnevalszeug und Blu-Rays, dass ich die Schränke unter der Werkbank ebenfalls noch voll machen musste. Insgesamt habe ich unter den Werkbänken und dem Kellerflur Platz für ca 50 Ikea Samla Kisten. Das ist eigentlich viel, aber irgendwie ist trotzdem alles voll ^^
Im Büro habe ich übrigens ebenfalls einen Ikea Metod Schrank mit massig Platz:
https://www.kuechen-forum.de/forum/themen/buero-einbauschrank-mit-ikea-metod.22863/page-6#post-390652
Ich habe da in jedem Schrank vier 80 cm breite Schubladen (die kleinen Höhen kommen bald wieder weg, stattdessen mache ich unten noch eine Innenschublade rein). In dem Schrank lagern wir zB die Weihnachtsgeschenke, Unterlagen, den Drucker und viele andere Dinge. Wäre dieser Raum aber zb ein Kinderzimmer würde dieser Platz wegfallen. Das hängt also davon ab wie du deine Räume im Keller nutzen möchtest.
Ob ich nun noch einen Raum im Keller bräuchte.. ja, aber nicht zur Lagerung, sondern wenn nur als zusätzliches Kinderzimmer, einem Kinoraum oder für Tischtennis, Kicker, Billard oder eben sonst irgendeinem Hobby. Ein direkter Bedarf besteht also nicht und ich würde es heute auch nicht größer bauen, außer die Kohle dafür sitzt locker in der Tasche 😉